"Österreichische" Zivilcourage
Ein Blick aus dem Fenster heutzutage:
Männer und Frauen jenseits der 30 joggend, radfahrend, mit Skistöcken und Turnschuhen bewaffnet bereit für ihre Gesundheit alles zu tun. Der Mensch im Jahre 2007 will fit und gesund sein, länger leben und abnehmen. Aber wozu? Wollen alle länger arbeiten? Besser aussehen? Oder beim Citymarathon mitmachen? Haben alle Angst Österreich könnte nach der kommenden Europäischen Fußballmeisterschaft als faul, fett und unsportlich gelten weil "unsere" National Elf sich mit Garantie lächerlich machen wird und nach der ersten Runde aus dem Bewerb fliegt?
Die Auswirkungen dieses Gesundheitswahns (wieder ein Trend aus den USA) sind noch nicht abzusehen. Die Wirtschaftskammer kann es nicht erwarten mit ihren Brüdern und Schwestern aus der Industrielobby das Pensionsalter auf 100 Jahre zu erhöhen. Die Menschen leben immer länger - und noch bevor jemand so alt werden könnte um die Pension etwas genießen zu können versuchen sie die Notbremse zu ziehen, nur um dann selber mit 50 Jahren und einer großzügigen Abfindung in den wohlverdienten Ruhestand auf irgendeiner Urlaubsinsel zu verschwinden.
Auch gesellschaftspolitisch hat sich einiges verändert, innerhalb kürzester Zeit. Wurden NichtraucherInnen noch vor einigen Jahren argwöhnisch angeschielt sind heute die "Nikotinkranken" der Urspung allen Übels. DAS Verbotsgesetz wird nicht ordentlich vollzogen, aber neue werden eingeführt. "Rauchen Verboten" an öffentlich Bushaltestellen, in Lokalen, Bars, Restaurants, in Taxis, allen öffentlichen Gebäuden und es wird auch schon darüber nachgedacht das Rauchen an allen öffentlichen Plätzen zu verbieten.
Alles schön und gut. Der Schutz der Nichtrauchenden Männer und Frauen (und Kindern!) sollte eine selbstverständliche Sache in einer postfaschistischen Zivilgesellschaft sein. Aber was nützt es einem/r NichtraucherIn wenn die Haltestelle rauchfrei ist, und eine Blechlawine an ihm/ihr vorbeirollt, gefolgt von einem CO2-Ausstoß jenseits von Gut und Böse.
Die öffentliche Wahrnehmung in der RaucherInnen-Debatte ist schwer getrübt. Wie sollte sie es auch nicht sein bei einer Medienpropagande die ihresgleichen sucht. Rassistische Übergriffe auf öffentlichen Plätzen verzehnfachen sich, niemand sieht, hört und tut etwas dagegen. Aber wenn ein junger Erwachsener sich eine Zigarette dreht werden andere nicht müde ihn/sie verbal zu maßregeln (habe ich selbst höchst überrascht erfahren).
Wenn niemand merkt, dass hier etwas falsch läuft - dann weiß i ch auch nicht mehr weiter.
C
saftbar - 1. Okt, 23:27
yea!
Besser macht das die qualmerei auch nicht...
Trotzdem!
Und morgen wird geraucht!
genauso wie klimawandel, vogelgrippe, und alles was mir grad nicht einfällt